Platz zwei beim vierten VLN-Lauf

Am vergangenen Samstag (07.07.2018) erzielte Tim Scheerbarth beim vierten VLN-Lauf der Saison den zweiten Platz in der Porsche Carrera Cup Klasse. In einem turbulenten Rennen lag Scheerbarth trotz eines Zwischenfalls im Stint seines Teamkollegen kurz vor Schluss in Führung. In einem spektakulären Zweikampf verteidigte sich der 29-jährige mit Händen und Füßen, musste sich jedoch aufgrund nachlassender Reifen geschlagen geben und überquerte den Zielstrich auf Platz zwei.

„Nach der großen Enttäuschung beim letzten Rennen, als wir unseren Sieg nachträglich aberkannt bekamen, wollten wir bei diesem Lauf unbedingt gewinnen. Wir wussten, dass es bei diesem Rennen sehr schwer werden würde, da unser größter Konkurrent ein sehr stark besetztes Auto als Gaststarter ins Rennen geschickt hat. Am Ende hat es nicht ganz für den Sieg gereicht, aber unsere Performance war sehr stark, weshalb wir dennoch zufrieden sind“, sagte Scheerbarth nach dem Rennen.

Im Zeittraining am frühen Samstagmorgen gingen zunächst Scheerbarths Teamkollegen Marcel Hoppe und Moritz Kranz auf die Strecke. Kurz vor Ende des Qualifyings übernahm Scheerbarth den H&R-Porsche mit der Nummer 123 und fuhr in seiner zweiten Runde die schnellste Zeit. „Ich bin in meiner schnellen Runde in den Streckenabschnitten Breitscheid und Karussell auf langsamere Autos aufgelaufen. Ohne diesen Verkehr wäre meine Zeit auf Niveau des Pole-Setters gewesen, so hat es immerhin noch für Platz drei gereicht. Damit haben wir wohl bewiesen, dass wir auch ohne Carbonplatte im Kühlergrill den nötigen Speed haben, die Kühlmitteltemperatur blieb auch konstant“, erläuterte Scheerbarth mit einem Augenzwinkern.

Den Rennstart um 12.00 Uhr Ortszeit absolvierte Kranz. Nach einer hektischen Anfangsphase fand er seinen Rhythmus und übergab das Auto planmäßig an Hoppe. In der zweiten Runde seines Stints kollidierte er leicht mit einem anderen Teilnehmer und beschädigte sich dabei den hinteren linken Kotflügel. Das Team entschied blitzschnell, trotz Rauchentwicklung aus dem Radhaus eine weitere Runde zu absolvieren, um die Renntaktik nicht zu gefährden. Daher absolvierte Hoppe insgesamt vier statt acht Runden und übergab beim Boxenstopp an Scheerbarth, der durch den ungeplanten Stopp anschließend mehr als zwei Stunden im Auto absolvierte.

„Ich habe nach Marcels kleinem Zwischenfall das Auto vier Runden früher als geplant übernommen, das war aber kein Problem. Die Beschädigung am Auto hatte zum Glück keinen Einfluss aufs Fahrverhalten, sodass ich mich auf mein Rennen konzentrieren konnte. Leider gab es in meinen beiden Stints viele Gelbphasen. Unter anderem hat jemand über mehrere Kilometer Öl verloren, auf dem einige Teilnehmer verunfallt sind – ein solches Verhalten kann ich nicht nachvollziehen.“

„Durch den vorgezogenen Stopp waren meine Reifen zum Schluss deutlich älter als die der direkten Konkurrenz. In den letzten Runden zeichnete sich dann ein Zweikampf um die Führung ab. Ich habe meine Position so gut es ging verteidigt, hatte im Endeffekt aber keine Chance gegen das andere Auto mit frischeren Reifen.

Auf der Döttinger Höhe ist mir unser Konkurrent bei über 260km/h ins Auto gefahren und hat ‚angeklopft‘. Wir können alle froh sein, dass dabei nichts passiert ist. Das wäre an dieser Stelle bei so hoher Geschwindigkeit nicht gut ausgegangen.“ Die VLN Langstreckenmeisterschaft verabschiedet sich nun in die Sommerpause. Das nächste Rennen findet in 5 Wochen am 18.08. statt. Das 6h-ADAC-Ruhrpokalrennen bildet das Saisonhighlight und führt über sechs statt wie üblich vier Stunden.